Titelbild Jagd – Wildschwein Ella auf einem Gnadenhof

Jagd – denn Mord ist ihr Hobby

Argumente für die Jagd gibt es viele. Noch mehr aber dagegen – die sogar mehr Sinn ergeben. Hier ein mal ein Auszug:

pro: Die Jagd dient dem Naturschutz
contra: Aber mit Bleimunition schießen und Biotope manipulieren, damit man besser jagen kann? Oder warum werden fremde Arten wie der Fasan eingeführt?

pro: Wildtierbestände müssen reguliert werden
contra: Warum geben dann sogar Jäger in der Zeitschrift „Wild & Hund“ (9/14) zu, dass z. B. Wildschweine mit jagdlichen Mitteln nicht nachhaltig reguliert werden können? Das bestätigen auch Studien (1). Der Jagdruck sorgt dafür, dass bei Bachen die Geschlechtsreife früher eintritt. Wird außerdem die Leitbache geschossen, bricht das Sozialgefüge auseinander und alle Bachen werden anstatt nur ein Mal jährlich, mehrmals im Jahr rauschig (fruchtbar) und gedeckt.

pro: Tollwutgefahr durch Füchse
contra: Deutschland gilt seit April 2008 nach Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit als tollwutfrei (2).

pro: Das Deutschland als tollwutfrei gilt, ist ein Erfolg der Jagd
contra: Wie beim Wildschwein, sorgt auch hier die Jagd für eine Bestandsexplosion. Diese führt dazu, dass Erreger besonders schnell in andere Gebiete gelangen. Das war ein Erfolg von Impfködern (3).

pro: Rehwild sorgt für großflächige Verbissschäden
contra: Erst die Jagd drängt die Rehe in den Wald. Eigentlich besiedeln sie Waldlichtungen, Waldrandzonen sowie andere, unterwuchsreiche und baumarme Lebensräume wie Auen, Deltas und Riede, die nicht in Waldlandschaften übergehen (4). So sind also viele Verbissschäden Ursache der Jagd.

pro: Jäger jagen nicht nur, sie hegen auch
contra: Die Hege dient meist nur dem Zweck, möglichst viele Tiere schießen zu können. Erst die Hege bringt das natürlich Gleichwicht in’s wanken und fördert Überpopulationen und Verbissschäden. Die Natur regelt sich schon selbst – durch Jahreszeiten, Nahrungsangebot oder Krankheiten.

pro: Haustiere wildern und müssen deshalb geschossen werden
contra: Nicht die Katzen sind für das Verschwinden vieler Vogelarten verantwortlich. In Ländern wie Ägypten werden millionenfach hier heimische Vögel bei ihrer jährlichen Reise in den Süden gefangen und getötet (5). Alleine in NRW werden aber jährlich etwa 10.000 Katzen erschossen (6) – ohne, dass die Vogelpopulation zunähme.

pro: Jagen ist Nahrungsbeschaffung
contra: Ja, damals bei den Neandertalern. Schon mal vegan versucht? Das ist gesünder! (7) (8)

„Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.“
– Theodor Heuss (1. Präsident der Bundesrepublik Deutschland)

Erfüllt die Jagd also das, was sie verspricht? Löst sie tatsächlich Probleme, oder ist sie nicht eher deren Auslöser? Ist die Jagd notwendig, oder eher ein kostspieliges Hobby?

Es geht auch anders – Mitgefühl zeigen

Auf unserem Titelbild sehr ihr übrigens Ella, ein Wildschwein mit einem verkürzten Vorderbein, dass der Jäger leben lies und auf dem Gnadenhof Gollachostheim brachte. Dort hat sie Vertrauen zu Menschen entwickelt, in Hausschweinen neue Freunde gefunden und darf ihr Leben frei vom Jagddruck genießen. Wann erkennen wir endlich, dass jedes Tier Freude am Leben und vor allem ein Recht auf Leben hat?

Quellen

(1) http://www.wildtierschutz-deutschland.de/2012/01/jagd-verursacht-bestandsexplosion-bei.html
(2) (3) http://de.wikipedia.org/wiki/Tollwut#Deutschland
(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Reh#Lebensraum
(5) http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/report-juni-100.html
(6) http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article127765881/Jaeger-wollen-weiter-wilde-Haustiere-schiessen-duerfen.html
(7) http://www.animalequality.de/neuigkeiten/fleisch-schaedlich-wie-rauchen
(8) http://www.provegan.info/de/vegan/die-gesuendeste-ernaehrung

Stand: Juli 2014