Titelbild Haustiere – Hund in einem Tierheim

Haustiere – warum auch sie Rechte brauchen

Warum setzten wir uns auch für Haustiere ein und warum brauchen sie Rechte?

Vielen Haustierhaltern fehlt das nötige Wissen, Tiere ihrer Art gerecht zu halten und zu versorgen. Sie werden z. B. falsch gefüttert, haben zu wenig Platz, leben einzeln oder gehören nicht in Kinderhände. Zum anderen haben viele Tierarten in Haushalten nichts zu suchen, z. B. Exoten oder Reptilien.

Weiterhin ist ein großes Problem die Zucht von Tieren, während Tierheime chronisch überfüllt sind.

Falsche Haltung

Auch wenn der Hund domestiziert und der „beste Freund“ des Menschen ist, werden bei der Erziehung oft große Fehler begangen. Viele wollen einen Welpen, wissen dann aber nicht mit deren Temperament umzugehen. Auch werden Hunde nicht aggressiv geboren, sondern werden dies erst durch Menschenhand.

Sehr beliebt sind auch Kaninchen, Meerschweinen oder andere Nager, die in den meisten Fällen völlig falsch gehalten werden. Sie gehören nicht in Käfige, sondern brauchen sehr viel Platz. Auch wenn sie ein weiches Fell haben, legen sie in der Regel keinen Wert auf menschliche Nähe – schon gar keinen auf die von aktiven Kindern. Sie brauchen viel frisches Obst und Gemüse und werden von dem meisten im Handel erhältlichem Futter krank, da dieses Getreide enthält. Sie werden oft einzeln gehalten und Krankheiten werden viel zu spät erkannt.

Ein Tier zu halten, fordert sehr viel Wissen, Platz, Zeit und Geld. Da Tiere aber oft als Spielzeug für Kinder oder Statussymbole gekauft werden, mangelt es meist an allem und die Tiere werden wie Gegenstände behandelt. Wenn sie nicht vorher schon irgendwo hin abgeschoben wurden…

Der Handel mit Exoten

Dass Exoten nichts in Wohnungen verloren haben ist doch eigentlich ganz klar, oder? Sie sind Wildtiere und gehören deshalb in die Wildnis. Der Kontakt mit Menschen kann sehr stressig sein und oft werden auch sie völlig falsch gehalten. Auf Börsen, im Zoohandel oder im Internet werden viele Exoten oft für nur wenige Euro verkauft. So ist der Griff nach ihnen leicht und meist unüberlegt. Viele Tiere sterben aufgrund von Haltungsfehlern, die meisten allerdings sterben aber schon beim Händler oder Züchter! Auf Börsen werden die Tiere dann auch noch jedem für wenig Geld – eingepfercht in kleinen Plastikboxen – verkauft, ohne Kontrolle des Fachwissens der neuen Halter.

Ein großes Problem – neben der Verletzung von Individualrechten – ist der Natur- und Artenschutz. Der Handel mit Exoten bedroht zahlreiche Tierarten, da oft geschützte Arten für zahlungswillige Kunden interessant sind.

Von Exoten gehen aber auch Gefahren für den Menschen aus. Nicht nur können sie dem Menschen durch ihr Gift gefährlich werden, auch haben die meisten Reptilien Salmonellose-Erreger in sich. Das ist gerade für Säuglinge, Kleinkinder und Immunschwache sehr gefährlich.

Das Problem mit der Zucht

Tiere im Tierheim haben oft ein schlechtes Image, deshalb kaufen viele gerne den kleinen süßen Welpen oder das knuffige Kaninchen vom Händler oder der Zoohandlung ihres Vertrauens. Aber woher kommen denn viele Tiere im Tierheim? Die haben Menschen vorher beim Züchter (auch die Tiere im Zoohandel kommen meist von Züchtern) gekauft, weil diese sie oft nach kurzer Zeit überfordern. Das sind nicht nur ein paar, dass geht in die Hunderttausend – jährlich! Kein Wunder, dass Tierheime aus allen Nähten platzen.

Die Tiere – oft Hunde – kommen meist nicht vom Züchter nebenan, sondern werden wie Massenware im Ausland „produziert“ und dann im Kofferraum nach Deutschland gekarrt. Was zählt sind Rassemerkmale, die den Tieren oft schaden.

Wir sagen ganz klar: Tiere adoptieren und nicht kaufen! Wendet euch an ein Tierheim oder eine lokale Tierschutzorganisation, aber unterstützt nicht den skrupellosen Handel mit Tieren. Oder wendet euch an einen Verein, der z. B. Hunde aus Tötungsstationen im Ausland rettet und nach Deutschland vermittelt. Solange Tiere gezüchtet werden, müssen anderswo Tiere sterben oder ihr Leben lang im Zwinger verbringen. Und solange Wildtiere als Statussymbole gehalten werden, geht das stille Leiden weiter.

Macht euch vorher bewusst, auf was ihr euch einlasst, informiert euch und bietet erst dann einem Tier ein schönes Zuhause. Lebenslang – das heißt bei einem Hund oft 15 Jahre und bei einer Katze noch länger.

Wir setzen uns dafür ein, dass auch Haustiere ihre Rechte bekommen (nämlich das Recht auf ein Leid freies, glückliches Leben), dass „Wild“tiere auch wirklich wild leben dürfen – und sprechen uns ganz klar für eine Adoption von Tieren aus dem Tierschutz aus.

Stand: Juli 2014