Titelbild Zoo/Zirkus – einsamer Bär

Tiere im Zoo oder im Zirkus – Sklaven für die Unterhaltung

Zoos – Unschuldig hinter Gittern

Ja, natürlich leben nicht alle Tiere im Zoo hinter Gittern. Manche auch hinter hohen Betonmauern, in kleinen Wasserbecken oder hinter dickem Plexiglas. Aber das Leid bleibt das Gleiche: Tiere werden wider ihrer Natur in meist viel zu kleinen Gehegen eingesperrt.

Zoos sind wichtig für den Artenschutz, heißt es da. Sie könnten ja sonst aussterben. Oder: Nur so können wir doch Wildtiere hautnah erleben und etwas über sie lernen, ohne nach Afrika oder Asien reisen zu müssen. Quatsch!

Mit Artenschutz hat das schon mal wenig zu tun. Der Genpool ist meist viel zu klein (1) und ausgewildert werden können in Gefangenschaft geborene Tiere auch nicht. Zumindest nicht die Tiere, die die meisten Besucher anlocken: Löwen, Tiger, Giraffen, Eisbären, Delfine… und die meisten Tiere in Zoos sind keine gefährdeten Arten. Noch dazu ist es scheinheilig, von Artenschutz zu sprechen und nur einen Bruchteil der Einnahmen für Natur- oder Artenschutzprojekte aufzuwenden. Weitaus sinnvoller wäre es doch, die Lebensräume dieser Tiere mit allen Mitteln zu schützen, oder die Tiere vor Ort – in ihrem natürlichen Lebensraum – z. B. vor Wilderei zu schützen.

Jedes Jahr werden in Zoos Tierkinder, wie z. B. kleine Eisbären und süße Löwen geboren. Publikumsmagneten, die die Kassen klingeln lassen. Aber Zoos haben ja nur bedingt Platz und so werden dann (Jung)Tiere getötet. Wenn das Tier dann eine Giraffe oder ein Löwe ist, ist der Aufschrei dann riesig – hat man ja am Beispiel des Kopenhagener Zoos gesehen (2). Aber das passiert auch mit anderen Tieren und ist leider auch gängige Praxis in deutschen Zoos.

Aber Zoos vermitteln doch Wissen! Doch geht das überhaupt, wenn Elefanten eigentlich bis zu 80 km am Tag laufen, sich das Revier eines Tigers schon mal über mehrere hundert Quadratkilometer erstreckt oder Schimpansen in Waldgebieten von bis zu 50 Quadratkilometern leben? (3)

Vermitteln Zoos daher nicht eher ein falsches Bild vom Verhalten der Tiere? Oder kann man dort Löwen beobachten, die ihr natürliches Jagdverhalten ausleben? Nein? In Dokumentarfilmen allerdings schon. Das einzige, was Zoos vermitteln, ist ein aus unserer Sicht falscher Umgang mit Tieren. Kinder lernen schon früh, Tiere in Gefangenschaft zu halten, währenden sie doch eigentlich Werte wie Respekt und Mitgefühl anderen Lebewesen gegenüber lernen sollten. Gefangenschaft vermittelt keinen dieser beiden Werte.

Zirkus – Missbrauch im Namen der Unterhaltung

Vorweg: Wir sind nicht für die Abschaffung des Zirkus im Allgemeinen, nur für die Abschaffung der Tiere im Zirkus. Warum? Auch dort fristen Tiere ein trotzloses Leben und werden gezwungen, „Kunststücke“ zu zeigen. Oder welcher Elefant macht in freier Wildbahn Kopfstände? Welcher Löwe in Afrika springt freiwillig durch einen Feuerring? Oder: Welches dieser Tiere hat überhaupt seinen natürlich Lebensraum in Deutschland?

Die Tiere müssen oft mit Gewalt unter Kontrolle gehalten und trainiert werden (4). Durch ständige Gewaltanwendungen lässt sich so deren Wille brechen, da sie ständig fürchten müssen bestraft zu werden. Bei Elefanten kommt z. B. ein Haken mit einer metallenen Spitze zum Einsatz – der sog. „Elefantenhaken“ (5).

Wir setzten uns deshalb für ein Wildtierverbot im Zirkus ein. Da gibt uns sogar der Bundesrat Recht, der 2003 und 2009 für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus gestimmt und die Bundesregierung beauftragt hat, ein Verbot zu erarbeiten. Das blockiert aber weiterhin das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).

Auch die Bundestierärztekammer spricht sich für ein solches Verbot aus und eine repräsentative Umfrage 2010 und 2011 ergab, dass auch zwei Drittel der Befragten Wildtiere im Zirkus für nicht mehr zeitgemäß halten (6).

Zirkus ohne Tiere geht auch – z. B. beim Cirque du Soleil.

Schluss damit!

Beide Haltungsformen – Zoos & Zirkusse – haben eines gemeinsam: Individuen werden zur Unterhaltung anderer Individuen benutzt . Wären es in beiden Fällen menschliche Individuen, würden man von Sklaverei und Unterdrückung sprechen.

Beide Haltungsformen haben keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft und sollten endlich der Vergangenheit angehören. Wir können uns anders unterhalten und intelligenter informieren. Nutzen wir also das Internet, nehmen mal ein Buch in die Hand und zeigen unseren Kindern Dokumentationen, die die Tiere (die wir nicht vor der eigenen Haustüre finden) zeigen, wie sie wirklich sind – in ihrem natürlichen Lebensraum. Und lassen wir sie da und schützen deren Heimat.

Ihr stimmt uns zu und wollt daran etwas ändern?

  • Besucht keinen Zirkus mit Tieren und keine Zoos
  • Befasst euch noch tiefer mit diesem Thema und sprecht mit anderen darüber
  • Sprecht euch für ein Wildtierverbot im Zirkus aus (Zirkus ganz ohne Tiere wäre besser, aber lasst uns mit den Wildtieren anfangen, da sind die Erfolgsaussichten und das Leid der Tiere größer)
  • Macht Druck auf die Politik (auch und vor allem lokal)
  • Nehmt an Demonstrationen, Veranstaltungen oder Infoständen teil, die wir organisieren (vor allem gegen Zirkusvorstellungen in Würzburg)
  • Oder geht im Namen anderer Organisationen auf die Straße – aber geht auf die Straße. Gebt jenen eure Stimme, die nicht für sich selbst sprechen können

Quellen

(1) (2) http://www.sueddeutsche.de/panorama/debatte-um-getoetete-tiere-millionen-schweine-sind-tot-es-lebe-die-giraffe-1.1887226
(3) http://www.peta.de/zoo-hintergrund
(4) http://www.peta.de/Wildtierdressur
(5) http://www.peta.de/elefantenschlaege
(6) http://www.peta.de/zirkus-hintergrundwissen

Stand: Juli 2014